STAR-LETTER Nr.17 August 2021
PROJEKT GHEORGHENI
Das Städt. Tierheim in Gheorgheni haben wir während Jahren betreut, d.h. wir hatten einen Management Vertrag mit der Stadtregierung. Dort wurde durch unseren Verein Starromania um- und angebaut, eine Klinik und ein Katzenhaus erstellt und vollständig eingerichtet. Wir sorgten für Futter, bezahlten Mitarbeiter und Tierarztkosten. Immer wieder durften Tiere in die Schweiz ausreisen wo sie später adoptiert wurden. Auch haben wir in Ursula Rädisch eine Partnerin gefunden, die regelmässig Spenden nach Gheorgheni fuhr. Sie ist Hundetrainerin und hat die behördliche Bewilligung für Vermittlung. So hat sie pro Jahr bis zu 20 Hunde in Familien vermittelt. In Gheorgheni ist im Moment Stillstand. Das hat mehrere Gründe: Zum einen die schon allgegenwärtige Covid Geschichte, wodurch eine bereits gebuchte Reise abgesagt wurde. Dann wurde auch noch ein neuer Bürgermeister gewählt, den wir bisher nicht persönlich kennen. Ein neuer Vertrag könnte nur zustande kommen wenn wir mit ihm neue Bedingungen aushandeln können. Doch bisher ist ungewiss, ob er dafür offen ist. Ebenfalls ungewiss ist, wie lange Reisen nach Rumänien noch mit dem Risiko, in Quarantäne zu enden, verbunden sind. Die Zeit wird es zeigen…
Seit Jahren beliebt und begehrt! Unser befreundeter Schreiner Felix Köllö ist oft mehr als eingedeckt mit Bestellungen, die auf einfachstem Weg über unsere Homepageseite Unsere Hundehütten bestellt werden können. Er wickelt alles selbständig ab, errechnet den Lieferpreis und nimmt auch Sonderwünsche entgegen. Für uns ist er ein Segen, der mit seinen Hütten schon unzähligen Hunden das Leben gerettet hat.
Durch einen glücklichen Zufall durften wir Florin Crisan in Onesti, Rumänien kennen lernen. Seine Freundin Marica hat uns ohne Wenn und Aber aus einer beinahe ausweglosen Lage geholfen. Sie fuhr eine Nacht durch, um einen Hund aus einem Tierheim abzuholen, damit er früh morgens rechtzeitig den Transport in Bukarest erreichte, um zu seiner Familie in Deutschland zu fahren. Sie lehnte dafür jede Entschädigung ab und das ist alles andere als selbstverständlich.
Florin Crisan führt ein Baugeschäft „F & M Development Invest“ und hat uns angeboten, ebenfalls perfekte Hundehütten herzustellen, voll isoliert, sehr stabil und aus ungiftigen Materialien. Auch hat er bereits Futtertröge nach individuellem Wunsch fabriziert und ausgeliefert, zur vollsten Zufriedenheit des Kunden.
Was bauliche Massnahmen betrifft kann er praktisch jeden Wunsch erfüllen. Dass er sogar Deutsch spricht macht alles noch einfacher.
Diese beiden jungen Tierfreunde verdienen Respekt und wir können sie aus voller Überzeugung weiter empfehlen. Sehr viele Hunde leben noch immer ohne ein Dach über dem Kopf und müssen auf dem Betonboden schlafen. Für sie ist eine Hundehütte wie ein Sechser im Lotto.
HUNDEHÜTTEN
DAS LEBEN EINER STRASSENHÜNDIN
Das Leben einer Strassenhündin Kaum aus dem Welpenalter steht sie alleine an einem Strassenrand. Sie weiss nicht, wie sie hierher gekommen ist. Diese Gegend ist ihr unbekannt. Sie weiss, dass sie eine Mutter und Geschwister hatte. Sie sucht nach ihnen, doch sie sind einfach weg. Vielleicht auf der anderen Seite der Strasse? Sie rennt und kommt mit viel Glück auf der anderen Strassenseite an, ohne von den vorbei rasenden Autos erfasst zu werden. Sie durchkämmt die ganze Gegend, doch weit und breit niemand, den sie kennt. Sie ist traurig, erschöpft, durstig und hungrig. Unten an einem Hügel endlich eine Pfütze, wo sie etwas Wasser findet. Dann schläft sie erschöpft ein. Als sie aufblickt sieht sie ganz in der Nähe einige fremde Hunde. Jemand hat ihnen etwas Futter hingeworfen. Doch ihre Angst ist grösser als der Hunger. Diese Hunde sind alle so gross. Sie duckt sich, macht sich ganz klein und ist mäuschenstill.
Nach einer Weile entfernen sich die Hunde. Keiner hat sie entdeckt. Vorsichtig schleicht sie zu dem Platz wo das Hunderudel gerade noch war. Ein paar Körnchen Futter findet sie noch und schlingt sie gierig hinunter. Ihr Magen knurrt und sie ist verzweifelt. Wohin soll sie nur? Sie sucht nach einem Plätzchen wo niemand sie sieht, vor allem diese grossen Hunde nicht. Schliesslich versteckt sie sich unter einem Baum. Bald wird es dunkel. Von der Strasse hört sie Autos vorbeirasen und ab und an ein Bellen. Sie nickt immer wieder in einen unruhigen Schlaf. So vergehen Tage und Nächte. Sie ist einsam und traurig. Dann hält sie es vor Hunger nicht mehr aus und wagt sich ganz nahe an die Strasse weil sie beobachtet hat, dass eine Frau ihr Auto anhält und Futter ins Gras wirft. Ihr Hunger ist grösser als die Angst vor den grossen Hunden, die alle ankommen, um etwas zu essen. Zu ihrer Überraschung lassen sie sie gewähren. Dank ihrer Jugend geniesst sie noch eine Art „Welpenschutz“ und wird deshalb nicht angegriffen.
Die Tage vergehen. Die Frau mit dem Futter kommt jeden zweiten Tag. Satt werden die Streuner davon nicht, doch es ist besser als nichts. Und bald gehört sie zu der Hundegruppe, der sie sich dankbar angeschlossen hat. Die Grossen haben ihr gezeigt, dass weiter hinten ein Bach ist wo sie jeweils Wasser trinken. Dort in der Nähe wirft ab und zu jemand Brotreste hin, die natürlich sofort Abnehmer finden. Zu dieser Hundegruppe gehören auch zwei junge Hundemütter. Das weiss sie weil sie ihr ihre Welpen gezeigt haben. Eine Hündin hat 5, die andere 7 Welpen. Beide haben ihre Kleinen versteckt, damit ihnen nichts passiert. Von den grossen Hunden hat sie gelernt, sofort zu flüchten wenn Männer mit Fangschlingen auftauchen. Dann heisst es nur noch „renn um dein Leben“. Jeder, der nicht schnell genug ist wird brutal eingefangen und in ein Tötungsheim gebracht. Dort werden sie in Zwinger eingesperrt, ohne Hütte, oft tagelang hungernd und nicht selten misshandelt und getreten, bis eines Tages die Schlächter kommen… Nur vereinzelte Hunde haben das Glück, dort wieder zu entkommen wenn ein Tierfreund sie mitnimmt in eine – hoffentlich – bessere Zukunft.
Solche Hundegruppen gibt es viele. Einige werden geduldet, andere werden eliminiert. Jedenfalls ist ihr Leben hart. Selten haben sie genug Futter, wenn sie krank oder verletzt sind ist kein Tierarzt da. Wurm- und Zeckenbefall wird nicht behandelt. Wenn sich keine Tierfreunde ihrer annehmen vermehren sie sich unkontrolliert. Meist werden Hündinnen bereits in ihrer frühen Jugend schwanger, oft zwei Mal jährlich, und sie bekommen jeweils 4 bis 7 Welpen. So entsteht ein Kreislauf, der ohne massive Kastrations Aktionen bald nicht mehr zu bewältigen ist. Ebenso katastrophal sind die Auswirkungen unkastrierter privater Hündinnen. Ihre Welpen werden laufend einfach irgendwo ausgesetzt. Wenn Tierschützer sie rechtzeitig finden müssen sie tierärztlich versorgt, geimpft, entwurmt und manchmal mit teuren Medikamenten behandelt werden. Sie benötigen Futter und Hütten. Deshalb sind viele Tierheime überfüllt und die Kosten steigen ins Unermessliche. Es gibt nichts das Tierschützer nicht für ihre Schützlinge tun.
Kastrationen sind das einzig effektive und ethisch vertretbare, um das Streunerproblem dauerhaft zu lösen. Immer mehr Regierungen zeigen sich offen für solche Aktionen. Wo Kastrationen regelmässig stattfinden sind nur positive Resultate sichtbar. Je weniger Streuner, umso weniger aggressiv verhalten sich die Bürger gegen sie. Und nach einer Zeit werden diese Tötungsstationen hoffentlich der Vergangenheit angehören. So oft als möglich beteiligen wir uns an Kastraktions Aktionen wie z.Z. gerade in Tecuci bei Daniel Brat. Eine nächste ist bereits in Planung. Darüber berichten wir später.
KASTRATION
FUTTER UND VERSORGUNG VON HUNDEN UND KATZEN
Die meisten Tierheime sind übervoll von aufgefundenen, entsorgten und ungewollten Tieren. Selbstverständlich benötigen diese Futter. Vor Covid hatten viele Tierfreunde das Glück, Essensreste und unverkäufliches Gemüse von Restaurants und deren Lieferanten zu erhalten. Doch seit Ausbruch dieses Virus sind die meisten Betriebe länger geschlossen. Die betreffenden Tierheime sind nun auch auf uns angewiesen. Hütten und tierärztliche Versorgung sind immer aktuell. Oft werden verletzte oder misshandelte Tiere aufgefunden. Ärztliche Behandlungen, Operationen oder Klinikaufenthalte verschlingen Unmengen an Geld. Doch wie könnten da Tierfreunde Nein sagen und sie einfach in ihrem Elend allein lassen? Diese Tiere haben keine Schuld, dass sie unerwünscht geboren wurden. Sie wollen leben und wenn immer möglich, eine eigene Familie finden, in der sie glücklich sein dürfen. Dafür sind sie ihr Leben lang dankbar. Wer Tiere liebt und auch nur ein Mal Tierheime im Ausland besucht hat kann kaum anders als zu helfen.
So geht es auch uns. Deshalb unterstützen wir mit voller Kraft und unermüdlich möglichst viele dieser armen Kreaturen. Inzwischen ist es sogar möglich, in verschiedenen anderen Ländern zuverlässigen Freunden zu helfen, die alles für ihre Schützlinge tun. Ihr Leben ist sehr schwierig, nicht nur, dass sie 7 Tage die Woche aktiv sind, ohne je einen Tag Urlaub. Einige haben Nachbarn, die sich über die Hunde beschweren oder sie sogar vergiften, Umzäunungen werden beschädigt und hinzu immer öfter Zerstörungen durch Umweltschäden (Sturm, Feuer, Wasser oder Schlamm). Ein Beispiel dafür ist Daniel Brat, ein sehr engagierter Tierfreund. Er musste plötzlich seine Hunde evakuieren wegen Hochwasser. Sie standen knietief im Wasser. Eine Katastrophe, in der sofort gehandelt werden musste (Bilder). Oft müssen wir an diese Tierfreunde denken, die alles aufgeben, nicht selten in Armut leben, täglich furchtbare Bilder sehen (Evakuierung von Daniel Brats Hunden wegen Hochwasser) und gegen Behörden ankämpfen. Doch Aufgeben ist für sie keine Option. Wie könnten wir sie dann im Stich lassen? Doch nur durch Ihre überaus geschätzte Unterstützung während Jahren und Ihre Treue und Ihr Vertrauen zu unserem Verein schenken uns Zuversicht, Schritt für Schritt voran zu kommen. So lange Sie dabei sind blicken wir positiv in die Zukunft! Und dafür danken wir Ihnen von Herzen!
SENIOR*INNEN SUCHEN EIN ZUHAUSE
Wir unterstützen gerne andere Vereine bei ihren Bemühungen ihre Senioren zu vermitteln. Ältere Fellnasen haben es besonders schwer die kalten Jahreszeiten in rumänischen Sheltern zu überleben. Alles was sie brauchen ist eine warme Ecke und Liebe.
Wir haben eine seperate Seite eingerichtet für diesen Zweck. Dort werden Senior*innen vorgestellt, die dringend ein Zuhause suchen. Es handelt sich um Hunde von Vereinen mit denen wir kooperativ zusammen arbeiten. Wer hat ein Körbchen frei für eine graue Schnauze? Bei Interesse meldet euch bei uns, wir leiten die Anfrage direkt an den zuständigen Verein weiter!
VORWORT
Der STAR-LETTER von Starromania, auch diesmal online.
Liebe Tierfreunde,
Ihre positiven Rückmeldungen über die online Veröffentlichung von Starletter haben uns sehr gefreut. Daher werden wir unsere News Letter auch weiterhin hier in unserer Homepage und in Facebook veröffentlichen.
Freundliche Grüße
Josef Zihlmann, Dr. med. vet Silvia Zihlmann
Impressum
STARROMANIA -
Schweizer TierAerzte für Rumänien
Humane, nachhaltige und professionelle Tierhilfe vor Ort
Verein STARROMANIA
Dr. med. vet. Josef Zihlmann
CH 8104 Weiningen ZH
Kontakt zihlmann.silvia@gmail.com
HELFEN SIE HELFEN
Wir arbeiten ehrenamtlich und unser Verein ist dringend auf Spenden angewiesen, um die wichtigen und nachhaltigen Massnahmen zum Wohl der Hunde in Rumänien umsetzen zu können. Bitte helfen Sie helfen mit Ihrer steuerbefreiten Spende
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